Die Personalplanung im Vorfeld ließ nicht gerade optimistisch auf den Abend blicken: Christian Pingen und Marco Piechaczek fielen aus, Stefan Dick wurde von der 1. Mannschaft dringend benötigt, um das wichtige Spiel in Winden zu gewinnen.
Spätestens als Jülich mit starker Besetzung in die Halle kam, wusste wohl jeder Experte, wer denn wohl gewinnen würde.
Eine erste Freude kam auf, als unser neues Doppel Markus Sliwinski/Emre Topal gegen Moll/Nelles deutlich siegte.
Stefan Merx und Norman Pahl bekamen es mit den beiden Spielern des oberen Paarkreuzes zu tun: Qingping Fang kommt nur recht selten zum Einsatz, ist aber stark einzuschätzen – und auch die Neuverpflichtung aus Pulheim, Dennis Riesenberg, schien sein Handwerk zu verstehen. Auch wenn die beiden naturgemäß (ebenso wie Stefan und Norman) noch nicht eingespielt sein konnten, war das 12:10 im 5. Satz eine ziemliche Überraschung.
Und dann schlossen sich auch noch die beiden Joker Peter Kieven und Marius Claußnitzer an und drehten einen 1:2-Satzrückstand gegen Küven/Wirtz in einen Sieg.
Trotz des plötzlichen 3:0-Vorsprungs war Gürzenich noch lange nicht in der Favoritenrolle; und es schien sich auch gleich zu bestätigen, dass es in den Einzeln nicht so weitergeht wie im Doppel. Stefan unterlag Riesenberg im 5. Satz, nachdem es vier Sätze lang meist 12:10 ausgegangen war. Markus war froh, dass es gegen Fang nach 1:11 wenigstens noch etwas aufwärts ging.
Dass dann unsere Jüngsten die Mitte „rockten“ und uns damit weiter in Führung hielten, war wieder eine positive Überraschung – Emre und Marius gewannen jeweils in vier Sätzen.
Unten gab es keine weiteren Punkte; Peter kam nach 0:2 zwar in den Entscheidungssatz, unterlag da aber knapp. Für Norman reichte es nach unglücklichem 12:14 im ersten Satz nur zu einem Satzgewinn.
Stefan hatte weiter Gefallen an verlängerten Sätzen, nach dem 10:12 im 1. Satz gegen Fang war das 14:12 im 2. Satz ganz wichtig, um drinzubleiben. Wieder ging es in den 5. Satz, diesmal aber erfolgreicher. Markus war auch gegen Riesenberg ohne echte Chance.
Dies traf leider auch auf Emre zu, der gegen Moll kein Rezept fand.
Somit war der Vorsprung aus den Doppeln aufgebraucht: 6:6. Und zu diesem Zeitpunkt konnte man sich wohl kaum vorstellen, sich später über ein 8:8 auch noch etwas ärgern zu müssen.
Aber weiter in der Chronologie: Sowohl Marius (gegen Küven) als auch Peter (gegen Nelles) gingen 2:1 in Führung. Und dabei hatte Peter schon einen 9:3-Vorsprung im 3. Satz nicht nach Hause bringen können. Als beide die spannenden 4. Sätzen mit 11:9 nach Hause schaukeln konnten, war der 8. Punkt gesichert. Was für eine Überraschung!
Und man ahnte nicht, wie nah man dem 9. Punkt noch kommen sollte: Norman führt 2:1 Sätze und 9:5 Bälle; sein Gegner Wirtz haderte und versuchte sich verbal in Schwung zu bekommen – als Norman sich hiervon aus der Ruhe bringen ließ, war der Vorsprung bald dahin. Und im 5. Satz ging dann leider gar nichts mehr.
Mindestens genauso nah war das Schlussdoppel dem Sieg. Seitenwechsel im 5. Satz bei 5:0; kurz später 7:1 … dann wechselten die Gegner wohl in den Sicherheitsmodus; aber Maruks und Emre wollten einfach den Sieg – vielleicht etwas zu viel oder schnell, denn nun kam es zu teils überhasteten Aktionen (meist durch den erfahreneren der beiden). Bei 8:8 nochmal ein Hoffnungsschimmer, 9:8 war dann aber die letzte Führung im Spiel …
Und so mischte sich unter die dennoch weiterhin vorhandene Freude über den unerwarteten Punktgewinn und die tolle Leistung besonders unserer jungen „Mitte“ auch das starke Gefühl, dass sogar noch mehr drin war …
Ein großes Dankeschön an all unsere „Joker“ – ohne sie wäre das Remis nicht machbar gewesen; man mag sogar spekulieren, ob das auch in Vollbesetzung geklappt hätte.
Nun stehen gleich zwei Wochen ohne Spiel bevor. Hoffentlich geht es danach dann in gleicher Weise weiter.