Was für ein Saisonfinale!
Kurzer Rückblick: 24. Februar – die „Zweite“ hatte gerade auch ihr 5. Rückrundenspiel verloren, es bleibt bei 4 Punkten nach 15 Partien; und nach der knappen Auftaktniederlage gegen Nörvenich/Eschweiler war man in den nachfolgenden Spielen klar unterlegen. Noch dazu punkteten die Teams, die nach der Hinrunde mit uns im 3-bis-4-Punkte-Bereich lagen, kräftig: Mersch-Pattern und Heimbach Düren hatten schon jeweils 6 Punkte im neuen Jahr geholt!
Wer in diesem Moment darauf gewettet hätte, dass wir beide noch überholen (obwohl Heimbach zwischendurch nochmal eben den Tabellenführer besiegen würde), wäre wohl erstens auf seinen Geisteszustand untersucht worden und zweitens heute ein reicher Mensch.
Das 7er-Team aber ließ sich nicht hängen und wollte zumindest noch einigermaßen den Anschluss finden … und vielleicht mit ganz viel Glück noch einen Konkurrenten abfangen.
Aber offenbar hatte man sich inzwischen an den Montagsrhythmus (dank der „Baustelle“ in der Hinrunde bestand die Rückrunde fast komplett aus Montags-Heimspielen) und die etwas anderen Hallenverhältnisse gewöhnt – aus den letzten fünf Spielen folgten sensationell fünf Siege.
Noch im letzten Spiel der Saison war die Hochspannung zu spüren. Bei einer Niederlage hätte es fremder Hilfe aus Nörvenich bedurft (was einige Tage des Zitterns bedeutet hätte), um den sicheren Abstieg abzuwenden. Bei einem Remis wäre zwar Heimbach hauchdünn überholt worden, doch die Klassenerhaltsfeier wäre verfrüht gewesen.
Letzter Gast in der Gürzenicher Arena war Falke Bergrath, wenige Tage zuvor im Merscher Hexenkessel hauchdünn unterlegen. Wie es die sportliche Fairness gegenüber unseren Konkurrenten gebietet, zeigten sich die Gäste, für die die Saison aufgrund einer guten Hinrunde bei nur 4 Punkten in der Rückrunde eigentlich gelaufen war, mit vollem Einsatz und wollten keine Ostergeschenke in Gürzenich hinterlassen.
Der 2:0-Auftakt in den Doppel machte uns Mut. Als die „Mitte“ durch war, stand es 5:2 … unter anderem hatte Johannes 11:9 im 5. Satz gewonnen – insgesamt hat er in den letzten 7 Spielen eine bärenstarke 9:5-Einzelbilanz erspielt. Bei aller Nervosität stieg die Hoffnung, den Klassenerhalt doch sichern zu können. Leider durchbrachen die jungen Joker der Bergrather unseren Lauf – und zwei 5-Satz-Niederlagen oben (Stefan M. gegen Wüst 15:17 im Entscheidungssatz) führten sogar zum 5:6-Rückstand. Aber irgendwie sollte doch noch ein 8:8 zu schaffen sein, oder?!
Ausgerechnet Marco – der sich zuletzt selbst Formschwäche diagnostizierte und erstmal seit dem 25.02., als er seinen bis dahin einzigen Rückrundensieg holte, wieder als Spieler dabei war – brachte uns mit deinem zweiten Einzelsieg an diesem Abend zurück in die Spur.
Doch „Profi“ Stefan D., bis dahin mit 10:3 unser mit Abstand erfolgreichster Akteur, schwächelt und verliert gegen Moeller den Faden – doch bei 1:2-Satzrückstand bekommt er das Spiel wieder etwas in den Griff und kann doch noch wie gewohnt punkten.
Dirk steht kurz vor Gewinn des magischen 8. Punktes: Auch bei ihm ist es im Entscheidungssatz hauchdünn: 9:11! Gesamt 7:7 … Von Klassenerhaltsparty bis zur Abstiegsdepression war immer noch alles möglich.
Freude, als Marius den 1. Satz gewinnt; doch dann geht Satz 2 verloren … und im 3. Satz sieht es gruselig aus: 0:7 (oder so ähnlich).
Im Schlussdoppel rackerten da bereits die Stefans – und tatsächlich überholten sie den „blonden Engel“ am Nebentisch und stellten mit einem 3-Satz-Sieg den 8. Punkt sicher. Als die beiden gegen Weisweiler/Wenau bei ihrem Debüt unterlegen waren, ahnte wohl niemand, dass 9 Siege folgen würden – die Ligastatistik weist nur eine erfolgreichere Kombination auf. Aber wer die Punkte holt, ist völlig zweitrangig – und so hieß es sogleich „Daumen drücken“ für Marius am Nebentisch, der den 3. Satz tatsächlich noch gedreht hatte; was für eine Leistung in dieser Situation! Und dann macht er – Montagabend, kurz vor 23 Uhr – den Gewinn des 4. Satzes, seines Einzels, des gesamten Mannschaftskampfes sowie den sicheren Klassenerhalt für seine Mannschaft, zu der auch der diesmal fehlnde Christian gehört, perfekt.
Was für ein verrückter Saisonverlauf mit Happy End! Danke an alle, die durch ihren Einsatz als Stamm- oder (selten) Ersatzspieler, durch Anfeuern, Aufmunterung und gute Tipps mitgeholfen haben, dieses „kleine Wunder“ zu vollbringen.