Über weite Teile der Saison profitierte die Zweite des GFC von ihrer Doppelstärke, noch immer stehen die Doppel Merx/Pauli und Franz/Fährmann auf den Plätzen 1 und 2 der Ligarangliste.
Und nun fehlten beim Gastspiel im mit Golzheim vereinten Merzenich mit Helmut Franz (weiter krank) und Konstantin Pauli (Knieverletzung) nicht nur zwei wichtige erfahrene Kräfte, darüberhinaus waren auch die beiden erfolgreichen Doppel gesprengt.
Und das ausgerechnet vor dem Rückspiel der Partie, in der man mit 2:9 in kompletter Besetzung die höchste Hinrundenniederlage hinnehmen musste – und Dirk Schieren, der für den einzigen Einzelerfolg verantwortlich war, musste nun ein Paarkreuz höher ran.
Auch der zunächst eingeplante Ersatzmann Sliwinski fiel noch aus, aber die 3. Mannschaft (zum Glück nicht gleichzeitig aktiv) konnte mit Thomas „Toni“ Franz – nach überstandenem FC-Wochenende – und Patrick Zeiß zwei gute Kräfte zur Verfügung stellen. Herzlichen Dank euch beiden!
Fairerweise sei gesagt, dass bei den Gastgebern Carduck fehlte und durch Ferring ersetzt wurde.
Es stellte sich die Frage, ob die bis auf Doppel 3 neu zusammengestellten Doppel eine Basis legen können, dass es nicht wieder so ein Debakel wird wie im Hinspiel.
Toni hatte sich freiwillig zum Doppel 1 mit Stefan gemeldet und träumte von einem Schlussdoppel (und wohl nebenbei von der Champions League) … Wie das bei Träumen so ist, er lag damit ganz klar daneben!
Gegen M.Krüger/Beu konnten die beiden nach schwachem Start die Sache immerhin bis zum Ende offen halten; bei 9:11 im 5. Satz wurde ein möglciher Punktgewinn verpasst.
Fährmann/Zeiß konnten gegen die Adrianys im 3. Satz die Verlängerung erreichen, die aber ging verloren – und somit war das Spiel vorbei.
Gerhards/Schieren begannen zwar mit einem Satzgewinn, aber bei diesem einen blieb das.
Also zum ersten Mal in der Saison 0:3 nach den Doppeln – und so konnte es eingedenk des Hinspiels nur noch darum gehen, das Allerschlimmste zu vermeiden.
Aber: Stefan Merx verliert erwartungsgemäß den 1. Satz gegen Sebastian Adriany, und Rainer Fährmann liegt nach einem 12:14 mit 0:2 Sätzen gegen Titz zurück; im 4. Satz heißt es Matchball Titz.
Wer zu diesem Zeitpunkt noch einen Cent auf den GFC hätte setzen wollen, wäre wohl entweder für verrückt erklärt worden oder aber als Mitglied der chinesischen Wettmafia enttarnt worden.
Aber: Stefan kann gegen den mit einer Zerrung hadernden Adriany die nächsten drei Sätze gewinnen und damit beweisen, dass Spieler in Bayern-Klamotten doch noch bezwingbar sind (seit dem Überraschungssieg von 2,5 Jahren hatte Stefan in drei Matches gegen den Gegner gerade mal zwei Sätze sammeln klönnen). Und Rainer gewinnt nach Abwehr des genannten Matchballs den 4. und 5. Satz.
Dies nahm sich der im 1. Satz gegen Martin Krüger chancenlose Dirk Schieren offenbar zum Vorbild und ließ auch nach unglücklichem 14:16 im 2. Satz die Flügel nicht hängen. Duplizität der Ereignisse: Matchball Merzenich/Golzheim im 4. Satz; abgewehrt; 4. Satz für Gürzenich und der 5. auch …
Plötzlich stand es also 3:3. Also doch etwas Hoffnung, dass Spiel doch noch eine Weile offen halten zu können.
Und es sah weiter gut aus: Jürgen Gerhards ließ sich von 14:16 und 12:14 in den Sätzen 2 und 3 nicht aus der Fassung bringen – unter Umgehung eines Matchballs für die Gastgeber (da 11:9) geht es mal wieder in den 5. Satz: 10:10 … da konnte beim bisherigen Verlauf der Einzel doch nichts schiefgehen. Doch … 12:10 und somit 4:3 fürs „Hometeam“.
Als dann Patrick Zeiß nach einem 11:13 im 4. Satz Papa Adriany zum Sieg gratulieren musste, und Toni Franz gegen Ferring – im Dezember war das Duell der beiden 0:3 (alle Sätze knapp) ausgegangen – zwar mit 11:9 startet, aber 7:11 und 2:11 folgten, schien doch wieder alles den erwarteten Lauf zu nehmen, denn jetzt sollte ja bald das starke obere Paarkreuz der „Golzenicher“ wieder an die Platten treten.
Doch was soll man sagen: Tonis schafft die Wende. Rainer Fährmann fügte S. Adriany die höchste Niederlage seit 2008, zudem die erste Drei-Satz-Niederlage seit 2009 (Marc Schubert war der Schuldige), zu – dabei nutzte Adriany alle Ecken der Box aus.
Und auch Stefan Merx konnte Titz zum ersten Mal seit 2007 nach zwischenzeitlich vier Niederlagen wieder besiegen – erneut ein Vier-Satz-Erfolg nach 0:1-Satzrückstand; dass ein glückliches 12:10 im 4. Satz die Entscheidung brachte, soll nicht verschwiegen werden.
6:5 – und so langsam starteten doch die Überlegungen, dass Tonis Gerede vom Schlussdoppel vielleicht doch Realitätsbezug haben könnte … aber wir wissen ja schon: Daraus wurde nichts.
Unfassbar, dass im oberen Paarkreuz aus dem 0:4 im Heimspiel-Hinspiel bei unveränderter Konstellation ein 4:0 geworden war.
Da ließ sich auch die Mitte nicht lumpen: 4-Satz-Sieg für Jürgen Gerhards gegen M. Krüger. Und auch Dirk Schieren legte nach 9:11 zum Start zu, nach einem 11:4 wurde es zweimal spannend, jeweils 12:10 und damit schon der 8. GFC-Punkt … die Gefahr, doch noch 7:9 zu verlieren, war abgewendet.
Jetzt sollte es auch der Sieg werden: Zwischen Toni und Hartmut Adriany ist es ganz knapp – jeder gewinnt einmal 11:9, 11:11 im Dritten … und offenbar wieder ein verletztes Knie, doch Adriany konnte weitermachen, aber unser Joker behielt trotz der Unterbrechung die Ruhe und siegt 13:11 und macht im 4. Satz den Deckel drauf! Fast auf die Sekunde genau um 23 Uhr.
Also nix mit Schlussdoppel 😉 – und so richtig erklären konnte den Verlauf des Abends niemand …
Immerhin wissen wir jetzt, wir können auch Einzel.