Sporthalle Kreuzau, 23.9.10, gegen 22.00 Uhr: Als Schiedsrichter sitzt man außerhalb des Spielgeschehens und muss die anderen Spiele machtlos mit ansehen. Trotzdem ist man total aufgeregt. Warum? – Spannung pur! So oder so ähnlich ging es mir in den letztnen Minuten unseres Spiels gegen den Staffelmitfavoriten Kreuzau V.
Doch bis wir zur eingangs geschilderten Situation kommen, wollen wir doch mal schauen, wie es denn dazu kam:
Angereist in nahezu Bestaufstellung, also mit Markus Roeb und Ersatzspieler Patrick Zeiß, der sich als Glücksgriff erweisen sollte, da Rolf, Christian und Michi verhindert waren. Aber auch der Gegner war nicht vollzählig, denn die etatmäßige Nummer 4 Krudwig fehlte bei den Gastgebern.
Weil Markus R. die Halle frühzeitig verlassen musste (seine Kinder warteten schon „sehnsüchtig“ auf ihn), wurde die Doppelreihenfolge leicht geändert. Doppel 1 Sliwinski/Gerhards, Doppel 2 Roeb/Noppen, Doppel 3 Fröse/Zeiß.
Das „neue“ Doppel 1 unterlag in einem sehr abwechslungsreichen und ansprechenden Spiel knapp im 5. Satz (8:11), während Markus und Denis mit einem 3:0-Sieg einen wichtigen Punkt erzielten. Kurios, das Zufallsdoppel 3: Hätte man jeden Satz nach ca. der Hälfte der zu spielenden Punkte beendet, wären die beiden GFCler als klare Sieger vom Tisch gegangen. Doch sie konnten in keinem der 3 Sätze ihre hohen Vorsprünge halten.
Uns war von Anfang an klar, dass nur Siegeschancen bestehen, wenn wir oben punkten können.
So machten wir uns in den Anfangseinzeln an diese schwierige Aufgabe mit unerwartetem Erfolg. Denis in einem starken Spiel gegen Verhoeven. Kuriose Randbemerkung: bei 10:8 und eigenem Aufschlag rutschte Denis der Schläge kurz nach dem Aufschlag aus der Hand. Die Lacher der Gegner und Mannschaftskollegen waren auf seiner Seite …, doch es reichte mit festgehaltenem Schläger beim nächsten Punkt zum Sieg. Markus R. konnte sich in einem fast endlos scheinenden Spiel gegen A. Dohmen „schnell“ eine 2:0-Führung erkämpfen, um dann mit dem nötigen Glück in mancher Situation den Sack erst im 5. Satz mit 11:5 zuzumachen.
Die anschließenden 3 Spiele brachten uns einen wichtigen Vorsprung, so gewannen mittig J. Gerhards gegen H. Macherey in abgeklärter Manier mit 3:0 (einen Satz in der Verlängerung, was später noch interessant wird) und Markus Sliwinski 3:1 gegen Kontrahent B. Dohmen mit überlegtem Spiel. Desweitern konnte „Ersatzspieler“ P. Zeiß gegen Kahmen nach 3 Sätzen den nächsten Punkt ergattern. Im Duell mit Stefan Jung verschlief Viktor den 1. Satz (3:11), konnte aber die Folgesätze zwar ausgeglichen gestalten, aber nur einen Satz gewinnen. Zwischenstand 6:3.
In der zweiten Einzelrunde sahen sich Markus und Denis dann Verhoeven bzw. A. Dohmen gegenüber, die vollständig andere Spielkonzepte an den Tag legen. Entsprechend schwer fiel Markus die Umstellung und er verlor sogleich den 1. Satz 8:11, um dann einen ernüchternden 3. Satz (1:11) in das Sandwich zweier gewonnener Sätze zu betten. Also mal wieder 5. Satz, den Markus leider erdenklich knapp mit 9:11 verlor. Besser verlief der Start für Denis (11:5), um dann trotz Satzbällen 10:12 zu verlieren und im 3. Satz (5:11) ziemlich entnervt aufgrund des langsamen, aber sicheren Spiels des Gegners zu sein. Doch ermutigt von seinen Mannschaftskollegen ging es (wie auch nicht anders zu erwarten) zum 4. Mal oben in den 5. Satz, den er dann erfolgreich gestaltete und das 7:4 erzielte. Trotz eines ebenfalls 5 Sätze dauerenden Matches war M. Sliwinski schon bedeutend früher wieder auf der Bank, leider nicht als Sieger, da er sich im 5. mit 11:6 beugen musste.
Doch jetzt kam der Auftritt unseres „Verlängerungskillers“ Jürgen Gerhards, der das Kunststück vollbrachte die 3 notwendigen Sätze (1/2/4) allesamt(!) in der Verlängerung zu gewinnen. Starker Siegeswille! Leider gab aber der gewonnene 1. Satz Viktor nicht die nötige Sicherheit, um gegen Kahmen bestehen zu können. Die Folge: 1:3-Niederlage.
Zwischenstand 8:6, das Unentschieden war erreicht, doch wir wollten noch mehr. Und nun zur ganz am Anfang beschriebenen Situation. Die letzten beiden Spiele standen an: 6-6 (Jung – P. Zeiß) und das Schlussdoppel Verhoeven/Kahmen auf Kreuzauer Seite gegen Sliwinski/Gerhards.
Und dabei fing es alles andere als gut an! Patrick verlor Satz 1 und auch Markus und Jürgen harmonierten nicht perfekt, ebenso 0:1.
Doch durch einen Kraftakt holte sich Patrick nach 7:10 noch Satz 2, während im Doppel auch der 2. Satz an die Kreuzauer Kombination ging. Nach dem im letzten Einzel des Abends beide Spieler noch einen Satzgewinn verbuchen konnte, legte Patrick im Entscheidungssatz los, wie die Feuerwehr und hatte beim obligatorischen Seitenwechsel einen deutlichen Vorsprung. Und auch das Schlussdoppel schien sich nach abgewehrten Matchbällen zu unseren Gunsten zu drehen, denn der 3. Satz konnte 12:10 gewonnen werden.
Die Spannung stieg, da der 4. Satz im Doppel mit 0:4 begann und auch der schöne Vorsprung von Patrick war weg: es stand 6:8 aus seiner Sicht. Doch auf einmal 8:8; 10:8 für Patrick und er konnte seinen 2. Matchball zum 11:9 verwandeln. Nun hatten wir uns Matchwinner … und einen 9:6 Sieg (35:28 Sätze).
Fazit: Oben stark. Mitte stark. starker Ersatz. Doppel ausbaufähig.
So konnten wir dann gegen den Mitfavoriten der Gruppe einen ganz wichtigen Sieg erzielen, doch einfacher wird es nicht … Schlich III wartet nächste Woche.