sitzt man am Ende eines Halbfinales da, wenn man alles versucht hat, aber bei manch einem nichts wirklich klappen wollte. Wollen wir einmal den Pokalsonntag aufarbeiten …
Gut gelaunt traf man sich schon früh morgens nach einer mehr oder weniger langen Nacht, um das reichhaltige Buffet der Cafeteria aufzustocken. Um sich genügend einzuspielen, schon um 11.00 Uhr anwesend, spielte sich der „spielende Trupp“ – Denis Noppen, Markus Sliwinski, Jürgen Gerhards – warm, während sich von außen Unterstützung in Form der anderen Mannschaftsmitglieder anbahnte. Super, Leute, klasse Aktion. Zum Spielgeschehen: Nach dem die (vorerst) letzten Urkunde geschrieben waren, konnte sich unsere Nummer eins Denis gegen Fuchs behaupten. In vier knappen Sätzen, die von stellenweiser großen Nervosität auf Gürzenicher Seite geprägt waren, konnte er sich letztlich souverän durchsetzen. Wenn man da schon gewusst hätte, „was“ für ein Sieg das war …
Anschließend stand Jürgen dem Spitzspieler der Gäste Rossler gegenüber, der schon der 5. Mannschaft im vergangenen Jahr gehörige Probleme bereitete. Als Jürgen den Eröffnungssatz mit 11:6 gewann, keimte die Hoffnung auf, das wichtige „Break“ zu schaffen. Ernüchterung folgt dann alsbald, denn Satz 2 ging mit 4:11 an den Jülicher. Als dann aber Jürgen den 3. Satz mit 11:5 gewann, hatte er 2 Sätze die Chance, den Sack zu zumachen: bis 2 Punkte vor dem Satzgewinn klappte das auch in beeindruckender Manier, doch es wollte der so wichtige Satzgewinn nicht gelingen, und auch eine relativ deutliche Führung konnte leider nicht genutzt werden. Ein 10:12 im 5. Satz war die Folge. So stand es nach 2 Einzeln 1 zu 1. Bisher war aber ja noch nichts Schlimmes passiert.
Im Spiel gegen Günes war Markus aber schon favorisiert, aber es wollte nun wirklich nicht allzu viel gelingen. Ungewöhnlich hektisch, vielleicht auch von der ungewohnten Umgebung mit vielen Zuschauern beeindruckt, konnte er leider nicht sein bestes Tischtennis zeigen. Chancenlos war dabei aber keinesfalls, denn der 2. Satz mit 8:11 war der „deutlichste“. Aber was bleibt unterm Strich? Eine 0:3–Niederlage, die das folgende Doppel ein wenig in Zugzwang brachte. Vielleicht kam es auch hier zu einem taktischen Fehler, dass der bisher einzig siegreiche Denis nicht aufgestellt wurde. Später ist man ja bekanntlich immer schlauer. So machten sich Jürgen und Markus an die Arbeit, Rossler und Günes von ihrer bekannten Doppelstärke zu überzeugen (in der Meisterschaft nur gegen Sonnen/Stüttgen und Macherey/Dohmen, B. unterlegen). Nach gutem Start in Satz eins waren aber auch hier nur 7 Punktgewinne zu verbuchen. Dann der vielleicht richtungsweisende Satz 2, in dem Satzbälle nicht genutzt werden konnten und ein 11:13 auf dem Papier stand. Immerhin wehrten sie sich gegen die sich anbahnende Niederlage mit einem 11:3 im dritten Satz. Leider reichte aber der Schwung nicht aus, um auch den 4. Satz zu gewinnen. Ein wiederum knappes 8:11 war die Folge.
Ok, noch war das Spiel nicht vorbei, auch wenn es bei einem 1:3 alles andere als einfach werden würde. Aber wir hatten ja nichts mehr zu verlieren. Mit einem guten Spiel gegen Rossler konnte Denis in 3 Sätzen mit den notwendigen Emotionen noch einmal verkürzen. Hoffentlich der notwendige Schub für die anderen beiden, um das Ruder noch mal herumzureißen.
Es begann auch super, denn Markus schien seine Nervosität der ersten beiden Spiele abgelegt zu haben und gegen Fuchs auf der Siegerstraße zu sein. Zu klar waren die Satzgewinne 1 (11:3) und 2 (11:5) und die Schlicher, feststehender Gegner im Finale, machten Mut, dass wir das Ding noch gewinnen, doch dann stellte der Jülicher sein Spiel ein wenig um und agierte seinerseits aggressiver. Unglücklich musste Markus dann im 3. Satz seinem Gegenüber mit 9:11 den Vortritt lassen. Auch eine ständige Führung in Satz 4 bis zum 8:7 reichte nicht aus, um dem Entscheidungssatz aus dem Weg zu gehen. Was dann folgte, war sicherlich nichts für schwache Nerven, und auch nicht für meine Hand – aber dazu später mehr. Beim obligatorischen Seitenwechsel lag Markus mit 5:1 vorne und auch bei 7:3 sah alles danach aus, das entscheidene Spiel zwischen Jürgen und Günes zu erzwingen. Über ein 7:5 und anschließendem Time-Out kam Fuchs immer nähe heran. Dann 10:10. Spannung pur. Jeder der beiden Kontrahenten hatte Matchbälle, wobei Markus mit 5 mehr hatte, aber keinen verwerten konnte. Mit seinem 3. konnte Fuchs das Spiel gegen Markus und gegen uns beenden. Wenn man so unglücklich mit 15:17 verliert, sucht man danach nach Erklärungen … Auch die Hallenwand war ungewöhnlich hart und meine Hand tut auch heute noch weh. Danke, Markus ;).
Nun ja, ich will keinesfalls von einer verdienten Niederlage sprechen, denn dafür waren wir viel zu kämpferisch. Eher sind wir stellenweise an uns selbst gescheitert, leider. Nächstes Jahr wird ein neuer Anlauf gestartet, langsam sind wir mal dran!
Im Finale standen sich dann Jülich und Schlich A gegenüber. Hier konnte Fuchs auch beide Spiele gegen Bodo Funk und Mike Nork (krankheitsbedingte Aufgabe) gewinnen, auch wenn das letzte Spiel nicht mehr in die Wertung einging. Schlich gewann aber verdient mit 4:1. So war Denis der einzige, der ihn an jenem Sonntag schlagen. Wenigstens etwas und die Führung in der TTR-Rangliste ausgebaut. Sorry, Stefan! 😉